Samson Chukwu wurde am 1.Mai 2001 in Granges von Polizisten getötet. Für den Sonntag planten Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen eine Demonstration in Erinnerung an die Tat und zur Thematisierung über die Menschenjagd. Ein Gedenkmarsch wurde von den Behörden verboten, trotzdem versammelten sich mehrere dutzend Personen in der Innenstadt, sahen sich aber von der Polizei überwacht und bedrängt.
Unter dem Slogan „ Kein Vergeben! Kein Vergessen“ riefen Oberwalliser Gewerkschaften und Menschenrechtsgruppen seit einiger Zeit zur Demonstration in Sion zum Gedenken an den zehnjährigen Todestag von Samson Chukwu auf. Einen Antrag zur Bewilligung hatten die zuständigen Behörden rund zwei Monate vorher erhalten, jedoch verweigerten sie jegliche Diskussion oder Absprache zur Demonstration und teilten erst zwei Wochen vor der Demonstration mit, das man diese nicht bewillige. Als Grund wurde vorgeschoben, dass an diesem Tag ein Fussballmatch stattfinde. Eine Beschwerde wurde nicht stattgegeben und der Gedenkmarsch offiziell verboten. Da sich die Polizei total überfordert sah, konnte die Unia Jugend Oberwallis nicht weiter sicherstellen das die Sicherheit der Demonstrantinnen vor ausrückenden Polizisten gewährt ist . Aus diesem Grund musste man sich als offiziellen Organisator zurückziehen, liess es aber den Personen offen trotzdem nach Sion zu gehen.
Denn: „Sie können die Protestierenden (Samson) töten, aber nicht den Protest!“
In der Innenstadt versammelten sich mehrere dutzend Personen. Es wurde ein Transparent aufgehängt, Musik wurde gespielt und Flyer verteilt. Die anwesenden Personen kritisierten, dass sich Europa weiter zur Festung ausbaue. Menschen werden unterteilt in Nationen und Ausbeutung und Unterdrückung von oben nach unten betrieben. Menschen werden nach Verwertbarkeit geteilt, die einen zum Nutzen der Volkswirtschaft integriert und unter spezielle Gesetze gestellt, andere zur Abschiebung inhaftiert und ausgeschafft. Im Falle von Samson nimmt man dafür auch die Tötung von Menschen in Kauf, was jedoch gerne vertuscht wird.
Vor Ort versuchte ein Beamter verzweifelt einen Verantwortlichen oder Organisator für die Versammlung ausfindig zu machen, was er jedoch entnervt aufgeben musste. Mit Kameras wurden die anwesenden Personen gefilmt und bei jedem aufmucken auch eingeschritten. Trotzdem schafften es die anwesenden Aktivistinnen und Aktivisten mehrere hundert Flyer zu verteilen.
Die Unia Jugend Oberwallis wird alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen und die Verbietung der Demonstration nicht einfach so stehen gelassen. Wir werden nicht schweigen.
Sie können die Protestierenden töten, aber nicht den Protest!
Kein Vergeben! Kein Vergessen!
Working Class unite.