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Infantino

Die Welt zu Gast bei Gianni oder so. Welch schöner Tag, FIFA-Präsident Gianni Infantino hat gerufen, und zahlreiche Stars vergangener Tage folgten seinem Ruf. Und so fand heute in schöner Idylle «Giannis Game» statt. Bei schönem Wetter, zahlreichen ehemaligen Weltstars und ein paar Bierchen kann man ja die paar Toten auf den FIFA-Baustellen schon einmal schnell vergessen. Und so haben wir uns heute dazu entschieden, die Idylle ein wenig zu trüben und mit einem kleinen Transparent auf die Missstände bei der FIFA aufmerksam gemacht. Nachdem wir für ungefähr eine Minute deutlich Präsenz markieren konnten, kamen drei Sicherheitsangestellte panisch auf uns zugestürmt und entrissen uns das Transparent. Na, da haben wir anscheinend einen wunden Punkt getroffen. Schlussendlich mischte sich die Polizei ein und machte den Sicherheitsangestellten deutlich klar, dass sie nicht die Befugnis haben, einfach ein Transparent einzukassieren. Oha, haben wir so wohl auch noch nie erlebt. Wir folgten der netten Aufforderung, die Lokalität zu verlassen, genug Meinungsfreiheit für heute.

Muss das sein? Kann man ein friedliches Fussballfest nicht einfach Fest sein lassen? Ja, es muss sein! Auf Katars Baustellen sterben Menschen aufgrund der miserablen Arbeitsbedingungen. Der FIFA geht das alles am Arsch vorbei. Und auch intern ist der Briger Gianni Infantino keineswegs als Reformer aufgetreten. Im Gegenteil! Die Führung der FIFA-Ethikkommission wurde unter Infantino abgesetzt. Wohl, weil sie ihre Aufgaben tatsächlich ernst nahm.

Und zum Schluss noch etwas: Die Reaktion auf unsere Aktion zeigt deutlich, wie unerwünscht politischer Protest zu sein scheint. Wenn das die Definition von Meinungs- und Demonstrationsfreiheit ist, dann gute Nacht!
#FIFAMAFIA

20170711 Leserbrief WB Protest der Unia Jugend

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