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Geringe Löhne, Überzeit, Kurzarbeit, Rationalisierungen und vieles mehr: Der Kampf um das wirtschaftliche Auskommen ist im Kapitalismus für die arbeitende Klasse eine praktische Notwendigkeit. Nicht verwunderlich, ist doch in dieser Gesellschaft die Profitgenerierung unabänderlicher Zweck. Hier wird eben gerade menschliche Produktivkraft dafür verwendet, Gewinn zu erwirtschaften. Und dies geschieht nur, wenn für die Arbeitgeber*innen, in deren wirtschaftlichen Kalkulation die „Ware Arbeitskraft“ als Kostenaufwand und deshalb als möglichst zu minimierender Grösse fungiert, ein genügend grosser Gewinn herauskommt.

Auch einer Gewerkschaft im 21. Jahrhundert ist deshalb absolut klar, dass die Belange der Lohnabhängigen ständig unter die Räder kommen (müssen). Insbesondere gerade dann, wenn Letztere im Kampf gegen die Interessen der Arbeitgeber*innen um immer mehr Leistung zu möglichst niedrigen Lohnkosten alleine gelassen werden. Da springen die Gewerkschaften gerne als „Sozialpartner*in“ helfend ein, verhandeln mit der Arbeitgeber*innenseite und versuchen, mittels kämpferischen Eingriffen das bestehende Regelwerk dahingehend zu korrigieren, dass ein „gutes Leben“ möglich wird. An der grundsätzlichen Lage der Lohnabhängigen und ihrem kümmerlichen Dasein ändert dies freilich nichts. Wieso ist das so, wenn sich doch gerade Gewerkschaften aufmachen – geleitet vom Wunsch nach Gerechtigkeit und sozialem Ausgleich – fortschrittliche Gesamtarbeitsverträge zu vereinbaren, Arbeitnehmerrechte zu stärken und sich auf politischer Ebene für ein nachhaltiges Modell der sozialen Sicherheit in der Schweiz einzusetzen (Gewerkschaft Unia). Oder hängt das vielleicht sogar zusammen?

Am Workshop wollen wir mittels Inputreferat und anschliessender thesenbasierter Diskussion gemeinsam Zweck von Gewerkschaften in der bürgerlichen Gesellschaft klären und daraus ableiten, was von Gewerkschaften und deren Widerstand „gegen die Gewalttaten des Kapitals“ zu halten ist.

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